Vor 12 Jahren entschied ich mich, in mein Heimatland Schweiz zurückzukehren um mit unseren Familien zu sein, die in der Schweiz leben, die meines Ehepartners und auch meine eigenen. Ich war vor unserer abreise im Ausland sehr aktiv, arbeitete in unserem eigenen Geschäft und auch gleichzeitig als Chefkoch in einem Gastro Betrieb.
°Als wir dann in der Schweiz ankamen,
arbeitete ich als Chefkoch in einem Familienunternehmen, bis es dann wegen Renovierungsarbeiten geschlossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich dann, eine Pause einzulegen um meine Heimat und familie, die ich als junger Koch verlassen hatte um die Welt zu sehen, zu genießen. Meine Familie musste während meinem Leben oft auf mich warten oder verzichten wegen den unorthodoxen Arbeitszeiten und Zeitpläne die mit meinem Beruf als Koch und Gastro Besitzer verbunden waren.
°Nach ein paar Monaten
habe ich begonnen, die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen in der Schweiz zu untersuchen. Da ich immer noch fit und gesund war, um eventuell wieder eine anpassende, neue Herausforderung anzunehmen, begann ich mit der job suche, überarbeitete meinen Lebenslauf und versuchte, meine Qualifikationen auf höchstens zwei Seiten anzupassen, wie dies empfohlen wurde, obwohl 50 jahre Erfahrung nicht einfach war auf zwei seiten zu erfassen. In den folgenden 6 Monaten müsste ich mindestens 10 -15 Bewerbungen eingeschickt haben, die meisten kamen zurück mit der gleichen Antwort: “Wir haben Bewerber mit mehr geeigneten Kriterien” oder “Sie sind überqualifiziert” oder “Trotz Ihren sehr guten qualifikationen, andere Bewerbungsprofile entsprechen jedoch mehr” etc.
Wie ich herausgefunden habe, in der Schweiz ist es an der Tagesordnung, Ältere auf dem Arbeitsmarkt zu benachteiligen; stellte auch die OECD immer wieder fest. So schalten viele Unternehmen im elektronischen Jobselektionsprozess sogenannte Bewerbungsfilter ein, die älteren Jobsuchenden aufgrund des Alters unmittelbar Absageschreiben zustellen.
Hier ein artikel von WEKA Personal Management:
Altersdiskriminierung: Die Älteren bleiben auf der Strecke
°An diesem Zeitpunkt
in meinem Leben musste ich wirklich nicht arbeiten, wenn ich mich dazu entscheiden hätte, ich konnte einfach im Ruhestand bleiben, aber da ich vollkommen gesund und in der Lage war, in den Schweizer arbeitsmarkt beizutreten, hatte ich entschlossen, mich auf bestimmte Jobs in meinem Beruf zu bewerben.
Ich ging immer davon aus, dass man zur Schule geht, studiert, einen Abschluss oder ein Diplom für einen Beruf erwirbt, versucht der möglichst Beste zu sein in dessen Beruf, und dann hoffentlich in der zukunft die gesammelten Erfahrungen, Fachwissen und Qualifikationen beizutragen können innert dessen beruflichen bereich.
Ich kam jedoch zu Erkenntnis, dass Erfahrung und Qualifikationen, in der Schweiz vor dem Alter an zweiter Stelle stehen. Arbeitgeber hier machen es kein Geheimnis, wenn sich an Job stellen bewirbt, welche Altersgruppe sie bereit sind einzustellen. Wenn man 60 plus Jahre erreicht, ist man hier ziemlich vermasselt, es sei denn, man ist willig und bereit, als Lebensmittelverpacker, Sicherheitskraft oder Wächter zu arbeiten, oder man hat sein eigenes Unternehmen. Nicht, dass diese Jobs in irgendwelcher Weise niederträchtig wären, aber nach über 50 Jahren im selben Gewerbe, würde ich das als Berufs verschwendung betrachten!?
Ich habe über 58 Jahre Erfahrung in der Hotellerie und spreche fließend 4 Sprachen. Ich war daher verblüfft, dass es mich, aufgrund meines Alters daran hindert, zurück in die Arbeitswelt in der Schweiz, aufgenommen zu werden. Unter meinen umständen müsste ein potenzieller Arbeitgeber eigentlich keine BVG abzüge und beiträge erstatten, da ich meine Pension und AHV schon erhielt.
Doch zu dem Zeitpunkt wurde dann die Jobsuche nichts anderes als ein herausfordernde Aufgabe, um festzustellen, ob in diesem Land, jemand in meinem Alter, meinem Hintergrund und meiner Jobbeschreibung wirklich einstellen würde!? Mann muss natürlich auch in kauf nehmen dass ich im Kanton Uri lebte, und die job gelegenheiten limitiert sind.
Ich bin scheinbar nicht der einzig der über dieses Thema spricht in der Schweiz; ein Artikel von Der Allianz gegen Altersdiskriminierung und ein artikel im St.Galler Tagblatt von Ursula Popp (66) “Die Altersdiskriminierung in der Schweiz schockiert mich immer wieder”
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